https://www.welt.de/politik/deutschland/article159027515/
Thema Kopftuch

Für den Publizisten lassen sich mit seinem Ansatz Handlungsrichtlinien für die aktuellen Debatten rund um den Islam finden.
Etwa werde das Verschleierungsgebot
- auch von muslimischen Mädchen
- unter Verweis auf den Koran legitimiert.

Zu Zeiten Mohammeds im feindseligen Umfeld in Medina hätte die Verschleierung die Funktion gehabt, auf der Straße nicht aufzufallen. Heute sei der Grund dafür hinfällig, eine Verschleierung nicht unter dem Aspekt der Religionsfreiheit gerechtfertigt.

In drei Punkten sieht er ein Kopftuch oder eine Verschleierung als besonders kritisch an. Mädchen zu zwingen, ein Kopftuch zu tragen, sei eine Bevormundung und frühe Sexualisierung, sagt er.
„Jede religiöse Indoktrinierung von Kindern ist ein Verstoß gegen Menschen- und Kinderrechte.
Warum soll man davon ausgehen, dass ein Mann Lust auf ein achtjähriges Mädchen hat?“, fragt er.
Auch im öffentlichen Dienst sei das Kopftuch „höchst problematisch“, weil Islamisten es seit Jahren als Propagandamittel nutzten.
Für die Burka fordert Abdel-Samad „aus Prinzip“ ein Komplettverbot.
„Seit 9/11 sind wir hilflos“
„Eine Frau, die das Gesicht verdeckt, sagt uns, ich bin euch moralisch überlegen und will mit euch nichts zu tun haben. Ich will nicht mit euch kommunizieren“, so Abdel-Samad.
 „Vollverschleierte Frauen dürfen keine Sozialhilfe erhalten, weil sie sich durch die Burka oder den Nikab 99 Prozent aller Berufschancen vergeben. Sie bemühen sich nicht, einen Job zu bekommen“, meint er. Auch aus Sicherheitsgründen ließe sich ein Verbot rechtfertigen, da sich viele IS-Kämpfer als Burkaträgerinnen verkleidet hätten.