Blutige Tomaten – Harte Erntebedingungen in Italien
Video verfügbar bis 18.09.2020
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Für frische Tomaten zahlt man auf dem Markt derzeit für das Kilo bis zu 5 Euro, im Supermarkt dagegen deutlich günstiger, obwohl mehr Arbeit drinsteckt.
Eine Dose gehackte Tomaten etwa gibt es schon für 39 Cent.
Und in einer Tube Tomatenmark stecken etwa 1,6 Kilo an frischen Tomaten.
Trotzdem kostet sie gerade einmal 49 Cent.
Wie das sein kann, ist auch für viele Verbraucher nicht nachvollziehbar
Die meisten fertigen Tomatenprodukte sind in Italien hergestellt oder enthalten laut Etikett nur italienische Tomaten. Wie können die Produkte dann so günstig sein?
Fast ein Drittel der italienischen Tomaten für die Industrie kommt von hier.
Die Früchte wachsen am Boden.
Häufig sind es feste, ovale Sorten, speziell für die industrielle Verarbeitung
Die Preise fallen seit Jahren. "Das ist absolut kein fairer Preis, denn klar ist ja jedem, dass dort Kosten sind und sind leider auch dem schlechten Wetter ausgesetzt. Wenn es regnet, wenn es ein Unglück gibt, würde alles zerstört und man würde ggfs das ganzes Kapital verlieren
Der Verdienst der Bauern hängt davon ab, wie viel die Arbeiter pflücken.
Für eine 300 Kilo Box erhalten sie häufig nicht mehr als 4 Euro.
Meist sind die Pflücker Migranten aus Osteuropa oder Afrika, arbeiten illegal auf den Feldern. Ganz zu schweigen von Kranken- oder Altersversicherungen
- Maffia-Methoden also auch bei den Bauern -
Aber noch gewaltiger bei uns Verbraucher, die dem Gross und Einzelhandel das abnehmen
Geiz frisst `trotzdem Hirm, wenn man o.g. weiss und trotzdem kauft ?
Der Druck auf die italienischen Produzenten wird auch durch die deutschen Supermärkte angeheizt, denn sie gäben den enormen Preiskampf auf dem Markt weiter an die Produzenten vor Ort: "Solche verarbeiteten Tomatenprodukte sind aus Sicht der Supermärkte so Standardprodukte, sie nennen die ‚Commodities‘. Also Produkte, die austauschbar sind, wo die verschiedenen Lieferanten gegeneinander ausgetauscht werden können.
Weil die Verbraucher in Deutschland da keine Präferenzen haben, keine Vorlieben bestimmter Marken. Und die werden dann ganz wesentlich nach de m Preis eingekauft."
Welche Tomaten in der Tube oder Dose stecken, können deutsche Verbraucher nicht erkennen.
Billigprodukte aber erhöhen den Druck auf die Produzenten vor Ort und verschlimmern am Ende die Situation der Arbeiter
Einzige oder wenigstens eine Möglichkeit ist. die Tomaten und ähnliche Waren von denen auf dem Wochenmarkt zu kaufen, denen z.B. 2 € für 1 kg mehr nicht gleich die Tränen in die Augen schießt
Der Umsatz mit solchen Produkten muss wohl in den grossen Ketten verringert werden