Trotz Defamierung von 8 ehemaligen direkten Mitarbeitern, ist JT wohl auf der Zielgeraden. Das mindestens durch eine gute Idee und ungewöhnliche Aktion, mit der er den MA deutlich entgegen wirkt. Heute am Wahlsonntag entscheidet sich, was das TEAM TODENOEFER zukünftig beweisen darf
JT in KABUL (ab ??.09.21 = 4 Tage vor dem Wahlsonntag ?)
Ich bin kein Freund der Taliban. Aber ein großer Freund des afghanischen Volkes, das zurzeit schrecklich leidet. Wer die Menschenrechte ernst nimmt, muss sich gerade jetzt in Afghanistan für sie einsetzen.
Leider lösen sich während des deutschen Wahlkampfes die Probleme unserer Welt nicht in Luft auf. Deshalb bin ich seit kurzem wieder in Kabul. Nach einer ziemlich abenteuerlichen Reise.
Wie immer habe ich hier unser Waisenhaus besucht. Wie immer führe ich politische Gespräche, aber - anders als die Bundesregierung - vor Ort und nicht in sicheren Nachbarländern.
Wie immer spreche ich mit beiden Seiten:
-Mit der Führung der Taliban, die jetzt nun mal an der Macht sind,
-mit Menschenrechtlern und
-mit Menschen in großer Not.
Die USA haben die Gelder des afghanischen Staates eingefroren. Auch die afghanischen Banken haben kaum noch Geld. Die Folge: Die Menschen verhungern, weil sie nichts mehr kaufen können, die Kleinhändler gehen pleite, weil niemand mehr etwas Nennenswertes kauft.
Die Menschen sterben an einfachsten Krankheiten, weil es kaum noch Medikamente mehr gibt. Ich habe deshalb aus Deutschland so viel Medikamente mitgebracht, wie ich transportieren konnte.
Die Lage der Bevölkerung ist dramatisch. Afghanistan ist ein Pulverfass. Es wäre Aufgabe unserer Bundesregierung, die 20 Jahre in Afghanistan Krieg geführt hat, sich endlich einmal positiv in Afghanistan einzuschalten. In Kabul, nicht in Doha. Sie müsste in die afghanische Hauptstadt kommen und verhandeln. Natürlich mit den Taliban. Mit wem denn sonst? Über Menschenrechte, Frauenrechte, Minderheitenschutz, Künstler und die Freiheit der Medien.
Die Zeit wird immer knapper. Es reicht nicht, Sonntagsreden über Menschenrechte zu halten. Manchmal muss für sie auch etwas riskieren, für sie kämpfen. Ich versuche es ja auch. Die Bundesregierung aber findet ihren Wahlkampf offenbar wichtiger, als die afghanische Tragödie, an der sie mitschuldig ist.
Aus Kabul,
Euer JT
Ein Kommentar aus INSTAGRAM dazu (u.a. auch zum BILD-Artikel - siehe hier in der Unterseite):
Das ist ja das Traurige an den Medien. Herr Todenhöfer hat Respekt, sogar beim IS hat er die Menschen mit Respekt behandelt. Traurig, dass Respekt in vielen deutschen Medien mit Sympathie verwechselt wird. Wer ein bisschen Intelligenz besitzt, versteht die Vorgehensweise von Herrn Todenhöfer. Nachdem ich seine Bücher gelesen hatte, habe ich erst richtig verstanden was in vielen Ländern eigentlich abgeht. Weil er die ‚bösen‘ sich selbst entblößen lässt, statt sie von vorne rein zu verurteilen und schlecht darzustellen. Dass schaffen diese bösen schon selbst. Aber klar dass Menschen die für die Bild Zeitung schreiben nicht genügend Hirn besitzen um das zu hinterschauen.